Geschlecht und Gesundheit im Jugendalter

Die Konstruktion von Geschlechtlichkeit über somatische Kulturen

Specificaties
Paperback, 320 blz. | Duits
VS Verlag für Sozialwissenschaften | 1997e druk, 1997
ISBN13: 9783810019325
Rubricering
VS Verlag für Sozialwissenschaften 1997e druk, 1997 9783810019325
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Samenvatting

Das soziale Geschlecht ist eine Strukturkategorie, die die gesellschaftlichen Verhaltnisse grundlegend bestimmt und weitreichende Konsequenzen fUr indi­ viduelles Erleben und Verhalten hat. Diese Erkenntnis geh6rt mittlerweile zum Allgemeingut sozialwissenschaftlichen Denkens, auch wenn es in die einzelnen Disziplinen mit unterschiedlichem Gewicht eingeht. Umso er­ staunlicher ist es, daB der Mainstream der Gesundheitsforschung bislang noch weitgehend unberiihrt von Diskussionen, Konzepten und Ergebnissen der Frauenforschung ist, und dies, obwohl Frauengesundheitsforscherinnen in den vergangenen 15 lahren auf die Bedeutung des Geschlechts als analytischer Kategorie mehr als deutlich hingewiesen haben: "AIle Statistiken zeigen, daB es - in vergleichbaren Altersklassen - keinen zweiten Faktor gibt, der die Morbiditats- und Mortalitatsraten so deutlich beeinfluBt wie der Faktor ,Ge­ schlecht'" (Franke, 1989, S. 8). Wahrend beispielsweise in der Soziologie und Piidagogik Erkenntnisse und Theorien der Frauenforschung ihre randstandige Position verlassen haben und in den jeweiligen Disziplinen breiter diskutiert werden, kennzeichnet die Gesundheitswissenschaften eine Rezeptionssperre gegentiber feministischen Theorieansatzen. Die feministische Kritik an der Gesundheitsforschung unterscheidet sich nicht von der seit langem in den Human- und Gesellschaftswissenschaften getibten: Der Androzentrismus in Theorie und Empirie spiegelt sich u. a. in der Ausblendung des Geschlechter­ verhaltnisses in theoretischen Konzeptionen, in der Vernachlassigung ge­ schlechtsspezifischer Themen und Fragestellungen, in einer biologistisch­ reduktionistischen Erklarung von Geschlechtsunterschieden sowie in der unzulassigen Verallgemeinerung von Ergebnissen, die in Untersuchungen mit mannlichen Studienteilnehmem gewonnen wurden. So werden fast aIle groBen 9 klinischen und Beobachtungsstudien mit ausschlieBIich mannlichen Probanden durchgefiihrt (anschaulichstes Beispiel ist die MRFlT-Studie [Multiple Risk Factor Intervention Trial; Neaton et aI.

Specificaties

ISBN13:9783810019325
Taal:Duits
Bindwijze:paperback
Aantal pagina's:320
Druk:1997

Inhoudsopgave

1 Einleitung.- 2 Gesundheit und Krankheit im Lebenslauf: Geschlechtsunterschiede und ihre Erklärung.- 2.1 Geschlechtsunterschiede in Lebenserwartung, Mortalität und Morbidität.- 2.1.1 Lebenserwartung und allgemeine Sterblichkeit.- 2.1.2 Körperliche und psychische Krankheiten.- 2.1.3 Subjektive Befindlichkeit.- 2.2 Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede in Morbidität und Mortalität.- 2.2.1 Biologisch-genetische Faktoren.- 2.2.2 Methodische Artefakte.- 2.2.3 Symptomwahrnehmung und Krankheitsverhalten.- 2.2.4 Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem.- 2.2.5 Erworbene Risiken und gesundheitsrelevantes Verhalten.- 2.2.6 Die Bedeutsamkeit der Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede im Jugendalter.- 3 Die Konstruktion von Geschlechtlichkeit im frühen Jugendalter.- 3.1 Der Umgang mit dem Körper als interactive Konstruktion von Geschlechtlichkeit.- 3.1.1 Das kulturelle System der Zweigeschlechtlichkeit und die sex/gender-Debatte.- 3.1.2 Die soziale Konstruktion von Geschlechtlichkeit und Geschlechterverhältnissen.- 3.1.3 Der Körper als Medium der Darstellung von Geschlechtlichkeit.- 3.2 Mädchen und Jungen in der Pubertät: Entwicklungspsychologische Aspekte.- 3.2.1 Körperliche Veränderungen in der Pubertät.- 3.2.2 Die Aneignung des Körpers als Entwicklungsaufgabe im frühen Jugendalter.- 3.2.3 Körpersozialisation als Lernprozeß der Verkörperung von Weiblichkeit und Männlichkeit.- 3.2.4 Die Konsolidierung des Geschlechtskonzeptes im Jugendalter.- 4 Die Erfassung somatischer Kulturen im Jugendalter.- 4.1 Fragestellung.- 4.2 Das Indikatorenmodell zur Erfassung somatischer Kulturen.- 4.3 Beschreibung der Stichprobe und Durchführung der Untersuchung.- 4.4 Beschreibung des Erhebungsinstrumentes.- 4.4.1 Soziodemographische Variablen.- 4.4.2 Subjektive Befindlichkeitsindikatoren.- 4.4.3 Gesundheitsrelevante Verhaltensweisen.- 4.4.4 Psychosoziale Risikofaktoren.- 4.4.5 Personale und soziale Schutzfaktoren.- 5 Geschlechtsspezifische somatische Kulturen im Jugendalter: Empirische Befunde.- 5.1 Subjektive Befindlichkeit.- 5.1.1 Zufriedenheit mit dem Gesundheitszustand.- 5.1.2 Körperliche Beschwerden.- 5.1.3 Psychosomatische Beschwerden.- 5.1.4 Emotionale Befindlichkeitsstörungen.- 5.1.5 Aggressive Verhaltensweisen.- 5.1.6 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 5.2 Gesundheitsrelevantes Verhalten.- 5.2.1 Rauchen.- 5.2.2 Alkoholkonsum.- 5.2.3 Konsum illegaler Drogen.- 5.2.4 Medikamentenkonsum.- 5.2.5 Ernährungsverhalten.- 5.2.6 Körperzufriedenheit und der Wunsch nach Körpermanipulation.- 5.2.7 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 5.3 Prototypen somatischer Kulturen: Ergebnisse einer Clusteranalyse.- 6 Ressourcen und Belastungen als Einflußfaktoren auf die somatischen Kulturen.- 6.1 Psychosoziale Risikofaktoren im Jugendalter: Chronische und akute Belastungen.- 6.1.1 Überforderung in der Schule.- 6.1.2 Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern.- 6.1.3 Materielle Deprivation im Freizeitbereich.- 6.1.4 Unsicherheit über die eigene Zukunft.- 6.1.5 Kritische Lebensereignisse.- 6.2 Psychosoziale Ressourcen im Jugendalter: Personale und soziale Schutzfaktoren.- 6.2.1 Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeitserwartung..- 6.2.2 Gesundheitsbezogene Kontrollüberzeugungen.- 6.2.3 Soziale Kompetenz.- 6.2.4 Soziale Unterstützung.- 6.2.5 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 6.3 Differentielle Einflußfaktoren auf somatische Kulturen: Ergebnisse geschlechtsspezifischer Diskriminanzanalysen.- 6.3.1 Einflußfaktoren auf die somatischen Kulturen der Jungen.- 6.3.2 Einflußfaktoren auf die somatischen Kulturen der Mädchen.- 7 Somatische Kulturen im Jugendalter: Empirie, Theorie und Prävention.- 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 7.1.1 Somatische Kulturen I: Subjektive Befindlichkeit.- 7.1.2 Somatische Kulturen II: Gesundheitsrelevantes Verhalten.- 7.1.3 Die Bündelung der Gesundheitsindikatoren zu Prototypen.- 7.1.4 Einflußfaktoren auf die somatische Kulturen.- 7.1.5 Das Indikatorenmodell für Gesundheit und Krankheit: Zusammenfassende Bewertung des Untersuchungsansatzes.- 7.2 Gesundheitsbezogene Geschlechtsunterschiede im Jugendalter vor dem Hintergrund der Aneignung von Geschlechtlichkeit.- 7.3 Konsequenzen für Prävention und Gesundheitsförderung.- 8 Danksagung.- 9 Literatur.

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