Der Kaffee

1m Verkehr mit Kaffee und seinen Ersatzstoffen haben sich in neuerer Zeit verschiedene Mi1~stal1de ftihlbar ge­ macht. Sie sind teils durch die ungleiche Beurteilung der jetzt in gesteigertem Umfange verwendeten Ersatzstoffe hervorgerufen worden, teils liegen sie in der Schwierigkeit, zu entscheiden, welche Bearbeitungsverfahrell dps Kaffees w1thrend und nach dem Rosten als zuliissig iillZUS(~h(-\n siml. In dies en Fragen gehen nicht nul' die l\Ieinung(~n dcr Kaffee­ handler und -Roster, sondern infolgedf'ssen auch die der gerichtlichen Sachverstandigen auseinander. Fernerhin wird durch die jetzt an vielen Orten bestehende Gewohnheit, den gerosteten Kaffee nicht mnhr im Hause zu mahlen, sondern ihn fertig gemahlen zu beziehen, del' Vel'wendung von minderwcrtigen Zusiitzcn Vorschl1b geleistpt. Es galt daher, durch Festsctzung von Grundlagen fitl' die Bcwertung del' Ersatzstoffe und dpr verschiedenen Be­ arbeitungen, dencn del' Kaffee hier zu Lande untcl'zogen wird, sowohl die Konsumenten YOI' Uberhandnahme von Verfalschungen zu schutzen, als auch die Vertreter des ge­ wissenhaften Kafl'eehandels VOl' unlauterem "\Vettbewerb zu bewahren und endlich sichere Anhaltspunkte fitl' gerichtliche IDntscheidungen zu liefern. Diesen Bestrebungen vel'dankt die vol'liegende Schl'ift ihre Entstehung. Da ein voIles Verstandnis fitr die Beschafl'enheit del' Handelsware ohne Kenntnis del' "Erntebel'eitung", d. h. del' Beal'beitung des frisch geel'nteten Kaffees im Ursprungs­ lande, kaum el'zielt werden kann, wurde im "Botanischen Teil" eille Darstellung del' einzelneu Vel'fahren der Ernte- IV bereitung gegebell. Diesem Abschnitte wurde ein Uberblick iiber die Verbreitung der Kaffeekultur auf der Erde voran­ gesetzt, dcssen Inhalt im Hinblick auf die stetig zunehmenden koIonialen und iiberseeischen Intercssen in Deutschland auch weiteren Kreisen willkommen sein durfte.