Soziologische Erkenntnis und Geschichte

Über Möglichkeit und Grenzen einer empirisch-analytischen Orientierung in den Humanwissenschaften

Specificaties
Paperback, 164 blz. | Duits
VS Verlag für Sozialwissenschaften | 1972e druk, 1972
ISBN13: 9783531110677
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VS Verlag für Sozialwissenschaften 1972e druk, 1972 9783531110677
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Samenvatting

Aus der Alltagserfahrung wissen wir, dal3 gesellschaftliches Zusam­ menleben sich in dauerhaften und 'verUi. l3lichen' Formen abzuspielen pflegt; wir wissen aber auch, dal3 die sozialen Lebensformen wandelbar sind. Fur diesen zugleich statischen und dynamischen Charakter der ge­ sellschaftlichen Existenzbedingungen des Menschen hat es im Verlauf der Geistesgeschichte eine Vielzahl von (mehr oder minder spekulati­ yen) ErkUi. rungsversuchen gegeben. Eine eigenstiindige gesellschafts­ wissenschaftliche Fachdisziplin ist daraus freilich nicht entstanden. Denn derartige Erkliirungsversuche mul3ten fUr die praktische Lebens­ fiihrung der Menschen solange ziemlich bedeutungslos bleiben, wie die Frage nach Stabilitiit und Wandel der sozio-kulturellen Verhiiltnisse kaum als wirklichkeitsnahes Problem erfahren werden konnte. Das war zweifellos im vorindustriellen Europa der Fall, dessen Gesellschaft und Kultur vielfach als relativ 'stabil' bezeichnet wird, weil der sozio­ kulturelle Wandel dort in seiner Rhythmik so sehr verlangsamt war, . dal3 er aus der Perspektive der betroffenen Menschen kaum als fUr sie be­ deutungsvoll erkannt werden konnte. Unter den damaligen Umstiinden mochte es wohl fUr die 'Beherrschten' ebenso wie fUr die 'Herrschen­ den' genUgen, wenn die Existenz der bestehenden sozio-kulturellen Ord­ nung mit dem Hinweis auf unUberpriifbare Ursa chen, wie etwa die 'Vor­ sehung', das 'g6ttliche' oder das 'natUrliche Recht' , die 'Geschichte' oder auch einfach das 'Schicksal' erkliirt und gerechtfertigt wurde. Der­ artigen Erkliirungs- (oder Beschwichtigungs-) Versuchen ist die Grund­ annahme gemeinsam, dal3 die ubergrol3e Mehrzahl der Menschen den sozio-kulturellen Gegebenheiten ohnmiichtig ausgeliefert sei. Etwa seit dem Ende des 18.

Specificaties

ISBN13:9783531110677
Taal:Duits
Bindwijze:paperback
Aantal pagina's:164
Druk:1972

Inhoudsopgave

Vorwort.- I: Das Problem.- 1. Zielsetzung der Untersuchung.- 2. Explikation der Problemstellung.- 2.1 Der vorgegebene Rahmen.- 2.11 Das Konzept der empirisch-analytisch orientierten Soziologie.- 2.12 Spielarten des theoretischen Monismus (Parsons, Merton, Homans).- 2.13 Theoretische Unvollkommenheit und szientisti-sches Kredo als Grundlagen der empirischanalytisch orientierten Soziologie.- 2. 2 Der allgemeine Problemhorizont.- 2.21 Der ’dritte sozialwissenschaftliche Methodenstreit’ als wissenschaftstheoretische s Richtmaß.- 2. 22 Wissenschaftliche Aufklärung durch nomo-logische Erklärung (Hans Albert).- 2.23 Gesellschaftliche Emanzipation durch wissenschaftliche Kritik (Jürgen Habermas).- 2. 24 Zwischenbilanz.- 2. 3 Die spezielle Thematik.- 3. Weitere Strategie.- II: Die Diskussion.- 1. Der erfahrungswissenschaftliche Berührungspunkt zwischen Historiographie und empirischanalytisch orientierter Soziologie.- 2. Die humanwissenschaftliche Vergleichsebene von Historiographie und empirisch-analytisch orientierter Soziologie.- 2.1 Historisch-soziale Wirklichkeit als gemeinsamer Forschungsbereich.- 2. 2 Unterschiedliche Problemstellungen.- 2.21 Einmalige Ereignisse und Regelmäßigkeiten.- 2. 22 Eklektische und systematische Beschreibung.- 2. 23 Problem- und theoriebezogene Erklärung.- 2. 24 Post-factum-Illustration und systematische Überprüfung von Hypothesen.- 2. 25 Vergangenheit und Gegenwart.- 2. 3 Wissenschaftstheoretische Implikationen.- 3. Die hermeneutische Gemeinsamkeit von Historiographie und empirisch-analytisch orientierter Soziologie.- 3. 1 Vorfragen.- 3.11 Die These von der Relativität des historiographischen Wissens.- 3.12 Die These vom ’harten’ historiographischen Tatsachenkern.- 3. 2 Hermeneutische Erfahrung als kommunikative Erfahrung.- 3. 21 Die Notwendigkeit des Sinnverstehens in den empirischen Humanwissenschaften.- 3. 22 Die kommunikative Beziehung zwischen forschendem Subjekt und Forschungsobjekt.- 3, 23 Die kommunikative Unschärferelation.- 3. 3 Kommunikative Erfahrung und erfahrungs-wissenschaftliche Intention.- 3.31 Der begriffliche Bezugsrahmen als Medium humanwissenschaftlicher Erfahrung.- 3.32 Die Unmöglichkeit hermeneutisch reiner Abbildungen in den empirischen Humanwissenschaften.- 3.33 Die ’Subjektivität’ bei der humanwissenschaftlichen und der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung.- 3. 34 Die Kollision zwischen dem Postulat der Sinnadäquanz und der erfahrungswissenschaftlichen Intention.- 3. 4 Versuche zur Auflösung der humanwissenschaftlichen Perspektivismusproblematik.- 3.41 Der Historismus und das Problem der perspektivischen Divergenz von geschichtswissenschaftlichen Zusammenfassungen.- 3.42 Erkenntnistheoretische Implikationen von geschichtssoziologischen Sekundäranalysen.- 3. 43 Problemgeschichtlich-systematischer Aufriß der humanwissenschaftlichen Perspektivismusfrage.- 3. 44 Ein wissenssoziologischer Lösungs-versuch (Karl Mannheim).- 3. 45 Widersprüchlichkeiten in der humanwissenschaftlichen Perspektivismus-frage und die Notwendigkeit eines ’Aus-bruches’ aus der nominalistisdiagnostischen Wissenschaftstradition.- III: Vorläufige Ergebnisse.- Anmerkungen.
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