Modelle der Materialistischen Dialektik

Beiträge der Bochumer Dialektik-Arbeitsgemeinschaft

Specificaties
Paperback, 330 blz. | Duits
Springer Netherlands | 0e druk, 2013
ISBN13: 9789400997417
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Springer Netherlands 0e druk, 2013 9789400997417
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Samenvatting

Diskussionen tiber materialistische Dialektik stoBen immer wieder auf zwei Schwierigkeiten: Entweder wird (nach einiger Zeit) die Frage aufgeworfen, was das denn eigentlich sei, materialistische Dialektik, oder aber da, wo ein gewisser Informationsstand bereits vorhanden ist, kommt es auch bei nur wenigen Beteiligten schon binnen kurzer Zeit zu heftigen Kontroversen, die hiiufig darauf zurtickzuflihren sind, daB der Inhalt des Begriffs materiaIi­ stische Dialektik jeweiIs unterschiedlich - ja sich ausschIieBend - bestimmt wird. Die in dem vorliegenden Band enthaltenen Beitrage mochten in beide Richtungen klarend wirken. Zunachst wollen sie antworten auf die Frage nach dem Inhalt des Begriffs materialistische Dialektik und zwar ohne weit­ gehende Voraussetzungen zu machen. Die Prasentation mehrerer verschiede­ ner "Modelle materiaIistischer Dialektik" als Antwort kann aber auch - so glauben zumindest die Verfasser - zur Klarung der erwahnten Kontroversen insofern beitragen, als dadurch die unterschiedlichen Bestimmungen mate­ riaIistischer Dialektik herausgearbeitet und so deutIicher gemacht werden. Die Annahme, daB durch eine solche Explikation der unterschiedlichen Mo­ delle die aktuelle Dialektik-Debatte zuniichst an Transparenz gewinnen konnte, dartiber hinaus aber sowohl erweitert als auch punktuell vertieft und somit vorangetrieben werden konnte, war der Grund flir die Veroffentlichung. Urn zu verdeutlichen, warum hier verschiedene Madelle vorgestellt werden und nicht eine Geschichte oder eine systematische Darstellung der materia­ Iistischen Dialektik geIiefert wird, solI auf die "Vorgeschichte" des Bandes kurz eingegangen werden: Die "Modelle" sind die Arbeitsergebnisse der "Bochumer Dialektik-Arbeitsgemeinschaft," deren MitgIieder sich Anfang 1974 zusammenfanden, mit dem Ziel, gemeinsame mit der materiaIistischen Dialektik zusammenhiingende Probleme aufzuarbeiten.

Specificaties

ISBN13:9789400997417
Taal:Duits
Bindwijze:paperback
Aantal pagina's:330
Uitgever:Springer Netherlands
Druk:0

Inhoudsopgave

Vorwort.- I. Voraussetzungen.- A. Allgemeine Voraussetzungen: Voraussetzungen von Marx — Marx als Voraussetzung.- B. Die „Quellen des Marxismus“ als Vorgeschichte der materialistischen Dialektik.- C. Revolutionäre Praxis als Voraussetzung dialektischer Theorie.- D. Zwischenergebnis und schematische Zusammenfassung der Voraussetzungen.- E. Grundlinien einer kritischen materialistischen Rezeption der Hegelschen Dialektik.- 1. Die materialistischen Implikationen der „Jugendschriften“ (1793–1800) und der „Jenaer Schriften“ (1801–1807) G.W.F. Hegels.- 2. Die mystifizierte Gestalt der Bewegungsformen des dialektischen Denkens in Hegels „Wissenschaft der Logik“ (1812/16).- 3. Vergottung des Staats in Hegels „Rechtsphilosophie“ (1821) und Mythos des Weltgeists in seinen „Vorlesungen zur Philosophie der Weltgeschichte“ (1822/23 und öfter) im Kontext konkreter Analysen gesellschaftlich-geschichtlicher Verhältnisse.- Anmerkungen.- II. Karl Marx.- A. Intention des Kapitels: Grundlegende Aspekte der materialistischen Dialektik in ihrer methodologischen Bedeutung.- B. Die erste Erscheinungsform der Dialektik als Ideologiekritik (1843–1846/47).- 1. Die Hegelkritik des jungen Marx.- 2. Ansätze einer Kritik ökonomischer Theorie.- 3. Die Theorie der Geschichte.- 4. Die Kritik an Proudhons Methode der Ökonomie.- C. Die Ausbildung der Dialektik als Methode systematischer Kritik (1857/58).- 1. Die Kategorie Totalität.- 2. Analyse und Synthese.- 3. Forschungs- und Darstellungsmethode als Einheit von Analyse und Synthese.- 4. Logische und historische Methode.- D. Praktizierte Dialektik am Beispiel des „Warenkapitels“ (1867).- Anmerkungen.- III. Friedrich Engels.- A. Zum aktuellen Stand der Diskussion um Friedrich Engels: Rekonstruktion der Dialektik-Konzeption gegen vorherrschende klischeehafte Auffassungen.- B. Die für Engels’ Dialektik-Modell relevanten Schriften und ihr politischer Hintergrund (1859–1888).- C. Darstellung der Engelsschen Dialektik-Konzeption.- 1. Methodisches.- 2. Engels’ Pläne für eine Systematisierung der Dialektik.- 3. Der genetische Teil des Systematisierungsansatzes.- a. Naturwüchsig-dialektische Anschauungsweise der Antike: Erfassung (nur) des allgemeinen Charakters des Gesamtbildes der Erscheinungen.- Exkurs: Versuch, Engels’ allgemeines Verständnis von „Dialektik“ zu bestimmen.- b. Metaphysische Denkweise der Neuzeit: exakte Erfassung (nur) der Einzelheiten, aus denen sich das Gesamtbild der Erscheinungen zusammensetzt.- c. Die neuere deutsche Philosophie: Übergang zur bewußten exakten Erfassung des Weltganzen.- d. Dialektisch-materialistisches Vorgehen des Marxismus: Beginn der bewußten exakten Erfassung des Weltganzen.- 4. Der systematische Teil des Systematisierungsansatzes.- a. Engels’ Bestimmung „materialistischer Dialektik“.- b. Dialektik als Wissenschaft des — sich bewegenden — Gesamtzusammenhanges.- c. Die Dialektik spezieller Wissenschaftszweige und der ihnen zugrunde-liegenden Wirklichkeitsbereiche.- D. Schlußbemerkung zum Stellenwert des hier dargestellten Ausschnitts aus dem Engelsschen Dialektik-Modell.- Anmerkungen.- IV. Vladimir Ilji? Lenin.- A. Hauptpunkte der Auseinandersetzung mit Lenins Konzeption materialistischer Dialektik: Streit um die „Leninsche Etappe“ der marxistischen Philosophie und Beginn der Erfassung seiner Dialektik-Konzeption.- B. Lenin und die Philosophie: Philosophische Theorie als „Hebel für die Veränderung der Welt“.- C. Lenins Konzeption materialistischer Dialektik in den „Philosophischen Heften“ (1914/15).- 1. Voraussetzungen von Lenins Auseinandersetzung mit der Philosophie.- 2. Der materialistische „Kern“ der Hegelschen Dialektik.- 3. Der Rückbezug auf die „Logik des,Kapital“.- 4. Elemente der Dialektik.- Anmerkungen.- V. Mao Tsetung.- A. Zur Quellenlage und zur Situation der Auseinandersetzung mit Maos Modell materialistischer Dialektik: Die „Philosophischen Monographien“ als Resultate kollektiver Praxis und Erkenntnis und der Streit um die wissenschaftliche Relevanz der Dialektik-Konzeption.- B. Spezifische Voraussetzungen des Dialektik-Modells von Mao Tsetung.- C. „Über die Praxis“ (1937).- D. „Über den Widerspruch“ (1937).- 1. Ziel der Argumentationsweise.- 2. Dialektik und Metaphysik als Grundformen der Weltanschauung.- 3. Die Lehre vom Widerspruch.- a. Allgemeinheit und Besonderheit des Widerspruchs.- b. Der Entwicklungsprozeß eines „komplexen Dinges“: Grund-, Haupt- und Nebenwiderspruch.- c. Identität und Kampf der gegensätzlichen Seiten des Widerspruchs.- d. Der Platz des Antagonismus in den Widersprüchen.- e. Der Geltungsbereich der Dialektik.- E. Die Dialektik der sozialistischen Gesellschaft.- 1. „Über die richtige Behandlungsart der Widersprüche im Volk“ (1957).- 2. Die Kulturrevolution.- 3. Die Bedeutung der Theorie der Dialektik.- Anmerkungen.- VI. Georg Lukács und Karl Korsch.- A. Zum gegenwärtigen Diskussionsstand: Hegel-Epigonen oder Protagonisten einer Neuen Linken.- B. Kurzer Hinweis zum praktisch-politischen Kontext.- C. G. Lukács’ Dialektik-Konzeption.- 1. Zur theoretischen Grundkonzeption von „Geschichte und Klassenbewußtsein“ (1923).- 2. Lukács’ Interpretation der dialektischen Methode im „Kapital“.- 3. Kritik an Lukács als Aufweis der Bedingungen für eine positive Rezeption.- D. K. Korschs Dialektik-Konzeption.- 1. Das Projekt von „Marxismus und Philosophie“ (1923).- 2. Korschs Bestimmung des „rationellen Kerns“ der Hegelschen Dialektik.- 3. Korschs Versuch einer Bestimmung der Marxschen Dialektik.- 4. Kritik an Korsch: Fortdauernde Aktualität und problematische Entwicklung.- Anmerkungen.- VII. Ernst Bloch.- A. Zur Rezeption der Blochschen Dialektik-Konzeption.- 1. Schwierigkeiten einer Auseinandersetzung mit den Texten Blochs.- 2. Die Beurteilung der Theorie Blochs in der Sekundärliteratur: Kaum Beiträge zur Dialektik-Konzeption.- 3. Textgrundlage für die Darstellung der Dialektik-Konzeption Blochs (1951 ff.).- B. Der Theoriestatus der Blochschen Analysen.- 1. Zum Philosophiebegriff.- 2. Zur Sprach- und Argumentationsstruktur.- C. Blochs Dialektik-Konzeption.- 1. Bezugspunkte der Dialektik-Konzeption.- 2. Zentrale Bestimmungen der Hegelschen Dialektik.- 3. Materialisierung der Dialektik durch Marx.- 4. Blochs Verfahren der dialektischen Akzentuierung.- D. Einordnung der Dialektik-Konzeption Blochs in seine Philosophie.- Anmerkungen.- VIII. Frankfurter Schule (Adorno und Marcuse).- A. Vorbemerkungen zum theoretischen Kontext der „Frankfurter Schule“.- B. Konturierung der Konzeption von Theodor Wiesengrund Adorno nach ihren Aspekten und Stadien.- 1. Das Verhältnis von Adornos „Negativer Dialektik“ zu seinen materialen Modellanalysen.- 2. Kritik am Identifikationsprinzip einer „prima philosophia“ in der „Dialektik der Aufldärung“ (1947).- 3. „Hegel retten“ und „Lossage von Hegel“.- 4. „Negative Dialektik“ (1966).- C. Entwicklungsgeschichtlicher Aufriß der Konzeption von Herbert Marcuse.- 1. Historisch-materialistische Phänomenologie: Dialektik als Methode der Konkretion (1927–1932).- 2. Kritische Theorie: Dialektik der Negativität (1933–1960).- 3. Theorie des Spätkapitalismus: Die „Stillstellung“ der Dialektik (1960 ff.).- Anmerkungen.- IX. Antonio Gramsci.- A. Probleme der Entwicklung einer Konzeption materialistischer Dialektik bei Gramsci (1914–1937).- B. Die „Philosophie der Praxis“.- 1. Die Tradition der,Philosophie der Praxis’ in Italien (Labriola, Gentile, Mondolfo).- 2. Die‚Philosophie der Praxis‘ als Wissenschaft der Dialektik bei Gramsci.- C. Dialektik-Konzeption.- 1. Gramscis Auseinandersetzung mit dem Mechanismus und Ökonomismus der II. Internationale.- 2. Subjektive und objektive Dialektik.- D. Theoriegeschichtlicher und politischer Kontext der Dialektik-Konzeption.- 1. Die Historizismusproblematik — der Versuch einer „Umkehrung“.- 2. Die Einheit von Philosophie, Ökonomie, Geschichte — Dialektik als nicht formalisierbare „Übersetzungstheorie“.- 3. Die dialektische Einheit von Theorie und Praxis als Reformulierung der materialistischen Überbautheorie.- Anmerkungen.- X. Karel Kosík.- A. Zur Standortbestimmung Kosíks als Repräsentanten der oppositionellen Philosophie in den sozialistischen Ländern Osteuropas.- B. Der zentrale erkenntnistheoretische Aspekt der „Dialektik des Konkreten“ (1967).- 1. Kritik an pseudokonkreten Konzeptionen.- 2. Die dialektisch-materialistische Betrachtung der Realität.- 3. Der Begriff der konkreten Totalität.- C. Kritik des Kosikschen Dialektik-Modells als abstrakt-allgemein, humanistischvage und eklektizistisch.- Anmerkungen.- XI. Grundlagen Materialistischer Dialektik in der UdSSR und DDR.- A. Zum Forschungsstand: Summarische Auseinandersetzung mit kritischen Positionen und Aufweis der Aufgaben und Entwicklungen gegenwärtiger Forschung (ca 1967 ff.).- B. Objektive und subjektive Dialektik. Die Einheit von Dialektik, Logik und Erkenntnistheorie.- C. Die Grundgesetze der Dialektik als theoretischer Ausdruck des dialektischen Determinismus.- 1. Die Bedeutung der Grundgesetze der Dialektik.- 2. Das Gesetz der Einheit und des Kampfes der Gegensätze.- 3. Das Gesetz vom Umschlagen quantitativer Veränderungen in qualitative.- 4. Das Gesetz der Negation der Negation.- D. Die Kategorien im System der materialistischen Dialektik.- E. Die Dialektik als Theorie, Methode und Methodologie der Einzelwissenschaften.- Anmerkungen.- XII. Louis Althusser.- A. Althussers Problemstellung: Situierung seiner Schriften in ihrem politisch-theoretischen Kontext (1965 ff.).- B. Konfrontation Hegel-Marx.- 1. Die Struktur der Hegelschen Dialektik.- 2. Die Struktur der Marxschen Dialektik.- C. Das Hegelsche Erbe — Rationeller Kern und Mystfikation.- Anmerkungen.- Nachwort: Rückblick und Ausblick.- A. Die didaktische Absicht und die Schwierigkeiten ihrer Verwirklichung.- B. Die Verschiedenartigkeit der Beiträge als Spiegel für den Entwicklungsstand des Problems.- C. Zur Vorbereitung einer Wissenschaft der Dialektik.- 1. Die Geschichte der Dialektik in der Einheit von Kontinuität und Bruch.- 2. Das System des dialektischen Denkens als Konstituierung eines cynami schen mehrschichtigen Systembegriffs.- Anmerkungen.- Bibliographie.- Personenregister.

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