1. Von der einfach deskriptiven zur phänomenologisch-deskriptiven — analytischen — Psychopathologie.- Erste Fragebogenerfahrungen, allgemeine Definition, Problemgeschichte: Psychophysische Reihen bei Griesinger, Kraeplin und Freud.- Phänomenologische Versuche zur Überbrückung eines „Abgrunds inmitten der Psychiatrie“: Psychiatrie und Philosophie (Brentano/Husserl), Jaspers und Schneider.- Kritik des „empirischen Dualismus“.- 2. Von der phänomenologisch-deskriptiven zur phänomenologischen — synthetischen — Psychopathologie.- Intentionalität und aktives Subjekt.- Die Rolle des „Antriebs“ in der Psychiatrie (Klages) und seine „konative“ Auslegung: die Möglichkeit der Synthese (McDougall).- Situation als integrative „Ganzheit“ (Janet) und das Subjekt im Konstruktivismus: Entwicklung durch Homöostase (Piaget).- Organisation und Desorganisation von Leib und Seele: Psychiatrie als Pathologie der Freiheit (Ey).- Die Philosophie der symbolischen Formen (Cassirer), Schema und Bild bei Kant.- Objektiver Geist und Sprache.- Die Herstellung von Bedeutungszusammenhängen.- 3. Das System logischer Organisationsformen und seine Deformation.- a) Elementarfunktionen (Denken, Fühlen, Wahrnehmen u. a.) in der Psychiatrie.- Das deskriptive System (Kind, Witter).- Das Sinnkriterium (Schneider).- Das Aphasiemodell, Hirnlegalisation und Gestaltkreis (v. Weizsäcker): die Diskussion von 1948.- Ptolemäisches und kopernikanisches Denken (Conrad), Aphasie, Sprachtheorie und Psychopathologie (Cassirer, Jackson, Head, Goldstein).- b) Die Antinomie des Gestaltkreises: Trennen und Zusammenfügen.- Protopathie, Trema, Apophänie (Formalanalyse).- Die Evolution des „corps psychique“ (Jackson/Ey): Organisationsform und Organ.- Die Form der Entwicklungsstörungen.- Akute und chronische Deformierung der Organiation: Modellpsychose (Burchard), hochgespannter Affekt.- Formaler Vergleich mit Schwachsinn und „mythischer“ Daseinsweise (Cassirer).- c) Die organodynamische Theorie von Ey, positiver und negativer Aspekt des Erscheinungsbildes.- Psychiatrie und Neurologie.- Abbaustufen: Syndromfolgen, Traumnegativität und -positivität.- Der Einwand von de Clérambault.- Der Schichtgedanke und die mehrdimensionale Betrachtung: Punkt, Kreis und Kugel.- Der Gedanke der Organisationsform als Ausweg aus dem Leib-Seele-Dilemma.- Formale Erläuterung der Grundfunktionen: Antrieb, Fühlen und Denken.- 4. Der psychische Befund beim Verrückten: Wahn und Halluzination.- Wahnhafter Prozeß oder Entwicklung.- Qualitäts- und Dinghalluzination.- Paranoider Abbau: Dermatozoenwahn.- Paranoider Zerfall: „folie à deux“.- Psychogenes Stimmenhören: Pseudohalluzinationen.- Alkoholhalluzinose.- 5. Der psychische Befund des Verworrenen: Gedächtnisstörung, Ratlosigkeit, Demenz.- Gedächtnis und Zeitbegriff, Zeitanschauung.- Minutengedächtnis (Conrad).- Korsakow-Syndrom (Burchard).- Konfabulation, Verkennen des Spiegelbildes, Desorientierung.- Schematismus der Erinnerung und Persönlichkeit.- 6. Der psychische Befund bei Schwachsinn und Psychopathie.- Epigenese und Phänokopie (Piaget).- „Instinkt“, Intelligenz und Lernen.- Kindliche Egozentrizität und „moral insanity“, Zusammenhang von Emotion und Kognition.- Die qualitative Einteilung in charakterliche Abartigkeiten und das Erheblichkeitsproblem.- Körperbautypen und Charakter (Kloos).- Autismus und „Asozialität“.- 7. Der psychische Befund beim Normalen.- Alternative: „krank — gesund“ oder Übergang.- Das Problem der statistischen Erfassung ganzheitlicher Gegebenheiten (Schmitt), Kritik der „Symptomkatalogisierung“.- Der Situationsbegriff und die synthetische Erfassung des psychischen Befundes.- Ein Normalbefund.- Der Unterschied zwischen „Fähigkeit“ und ihrem (freien) Gebrauch.- Anmerkungen und Literatur.- Namenverzeichnis.